Die drei Führungsstile

Person und Situation

Der Führungsstil ist die Art und Weise, wie ein Vorgesetzter seine Mitarbeiter führt. Es gibt drei Grundformen:

1. Den autoritären Führungsstil. Der Vorgesetzte gibt Anweisungen, ohne die Mitarbeiter nach ihrer Meinung zu fragen. Er erwartet von ihnen bedingungslosen Gehorsam und duldet keinerlei Widerspruch. Bei Fehlern wird bestraft, nicht geholfen.

Dieser Stil hat den Vorteil, dass Entscheidungen relativ schnell getroffen werden können. Ein Nachteil besteht darin, dass die Motivation der Mitarbeiter nachlässt, wenn ihre Freiheit auf Dauer eingeschränkt wird. Außerdem reagieren sie kopflos, wenn der Entscheidungsträger einmal ausfällt.

2. Den demokratischen Führungsstil. Der Vorgesetzte bezieht seine Mitarbeiter in das Betriebsgeschehen mit ein. Er erlaubt Diskussionen und erwartet sachliche Unterstützung. Bei Fehlern wird nicht bestraft, sondern geholfen.

Dieser Stil hat den Vorteil, dass die Mitarbeiter ihre Kreativität entfalten können, was wiederum ihre Motivation steigert. Der Nachteil besteht darin, dass der Entscheidungsprozess in der Regel länger dauert, weil alles erst einmal diskutiert werden muss.

3. Den Laissez-faire-Stil. Der Vorgesetzte überlässt seine Mitarbeiter mehr oder weniger sich selbst. Er greift nicht in das Geschehen ein, hilft und bestraft auch nicht.

Dieser Stil hat den Vorteil, dass alle Mitarbeiter die größtmöglichen Freiheiten genießen und ihre Individualität optimal entfalten können. Ein Nachteil besteht darin, dass Kompetenzstreitigkeiten nicht reguliert werden. Außerdem kann es sein, dass starke Mitarbeiter Grüppchen bilden und schwache Mitarbeiter ausgrenzen.

Alle drei Führungsstile gibt es nicht nur in der freien Marktwirtschaft, sondern auch im Bereich der Kirche. Damit stellt sich die Frage: Welcher Führungsstil ist denn nun der richtige oder – genauer gesagt – der christliche?

Der Theologe Dietrich Bonhoeffer vertritt in seiner "Ethik" die Überzeugung, dass sich Gott nicht auf einen bestimmten Führungsstil festlegen lässt. Sein Handeln ist immer bezogen auf eine bestimmte Person und eine bestimmte Situation. Die gleiche Flexibilität erwartet Bonhoeffer von der Kirche und denen, die in ihr Verantwortung tragen.


 

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