Die Kunst der Vernetzung

Ein Wikingerkönig als Namensgeber

Wenn Sie Ihren diesjährigen Sommerurlaub auf der wunderschönen Nordseeinsel Sylt verbringen, sollten Sie auf keinen Fall versäumen, die mittelalterliche Kirche St. Severin bei Keitum zu besuchen. In St. Severin habe ich zum ersten Mal von dem Wikingerkönig Harald Blauzahn erfahren, der im 10. Jahrhundert in Dänemark lebte.

Harald hatte zwei Probleme: Erstens ist er nicht – wie heute allgemein empfohlen wird – mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt gegangen. Darum starb der Nerv eines seiner beiden Schneidezähne ab. Und der schöne weiße Zahn wurde im Laufe der Zeit blau. Daher der Beiname „Blauzahn“. Und zweitens konnte Harald weder lesen noch schreiben - nicht einmal seinen Namen. Da er jedoch als König Gesetze unterschreiben musste, verwendete er dafür nur seine Initialen H und B. Allerdings nicht in lateinischer Schrift, sondern - wie bei den Wikingern üblich - in Runenschrift. Und diese beiden Buchstaben fasste er zusammen zu einem Logo, das noch heute auf alten Münzen und Steintafeln zu finden ist.

Aber trotz seiner Probleme hat Harald Blauzahn auch Großes geleistet. Erstens hat er sich im Jahr 960 in der Nähe von Schleswig taufen lassen und dann die Christianisierung Skandinaviens eingeleitet. Und zweitens hat er die Völker Skandinaviens dazu gebracht, dass sie sich nicht mehr gegenseitig bekriegen, sondern dass sie sich unter einer Krone - nämlich der seinen – vereinen. Und genau darum wird er bis heute verehrt - nicht nur in Dänemark, sondern auch in Keitum auf Sylt.

Harald Blauzahn hat erkannt, dass man mehr erreichen kann, wenn man sich untereinander vernetzt. Das gilt übrigens nicht nur für Wikingervölker sondern auch für benachbarte Kirchengemeinden. Das Geheimnis des Erfolgs besteht in der Vernetzung! Und darum hat man eine moderne Mobilfunktechnik nach Harald Blauzahn benannt. Mit Hilfe von Bluetooth kann man zum Beispiel ein Handy mit einer Lautsprecherbox vernetzen. Probieren Sie es aus! Das Logo HB wird Sie leiten!
Niko Natzschka

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