Zwischen Himmel und Erde

Was nur Kinder sehen können


Der Taufengel von Rüdenhausen
Foto: Niko Natzschka
Wer die evangelische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Rüdenhausen im Dekanat Castell betritt, wird von einem barocken Taufengel begrüßt, der über dem Chorraum schwebt und bei Bedarf heruntergelassen werden kann. Dieser Engel trägt in seinen Händen einen Lorbeerkranz, in den bei jeder Taufe eine Schale mit Wasser gelegt wird.

Der Begriff "Engel" kommt von dem griechischen Wort "ángelos" und bedeutet "Bote" oder "Botschafter". Der Engel ist – nach biblischer Vorstellung - ein himmlischer Bote, der von Gott auf die Erde geschickt wird, um Menschen – insbesondere Kinder - zu schützen, zu trösten und zu segnen. Engel können menschliche Gestalt annehmen, werden jedoch nur von Kindern und Erwachsenen, die wie Kinder sind, als Himmelsboten wahrgenommen.

Eine moderne Interpretation des Themas "Engel" findet sich in dem 1987 entstandenen Film "Der Himmel über Berlin" des deutschen Regisseurs Wim Wenders.

Die Engel Damiel und Cassiel treten als Beobachter der Welt, insbesondere der noch geteilten Stadt Berlin auf. Sie können nicht in das Leben der Menschen eingreifen, dürfen jedoch an ihren Gefühlen Anteil nehmen. Der Wunsch, das Leben der Sterblichen zu teilen, ist bei Damiel so groß, dass er bereit ist, dafür auf seine Unsterblichkeit zu verzichten. Mit einer antiken Ritterrüstung bekleidet wird er in die Welt geworfen. In einer Trapezkünstlerin, die sich scheinbar von der Schwerkraft löst, findet er sein Pendant.

Die gleiche Idee liegt dem US-amerikanischen Film "Stadt der Engel" zugrunde, der im Jahr 1998 unter der Regie von Brad Silberling entstanden ist. Die Herzchirurgin Maggie Rice (Meg Ryan) muss miterleben, wie ein Patient unter ihren Händen auf dem Operationstisch stirbt. Der Engel Seth (Nicolas Cage), der dazu beauftragt ist, die Seele des Verstorbenen abzuholen, ist von ihrer Verzweiflung berührt.

Seth beschließt, ein Mensch zu werden, um Maggie zu helfen. Er stürzt sich von einem Hochhaus und macht sich auf die Suche nach ihr. Er findet sie jedoch nicht im Krankenhaus, denn sie ist aufs Land gefahren. Per Anhalter fährt er ihr nach. Maggie und Seth finden sich, sie lieben sich und sind glücklich - aber nur für eine Nacht. Als Maggie am nächsten Morgen voller Freude mit dem Fahrrad losfährt, verunglückt sie tödlich. Und Seth muss unter Schmerzen lernen, was es heißt, ein Mensch zu sein.


 

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