|
Der gebogene SpiegelLiebe verändert die Welt Es war einmal ein Kobold, der hatte einen Spiegel gemacht. Es war kein glatter Spiegel, in dem jeder die Welt sehen konnte, so wie sie ist. Sondern es war ein Zerrspiegel, der alles Gute und Schöne klein machte und alles Böse und Gemeine groß werden ließ. Der Kobold war von seiner Erfindung so begeistert, dass er sie gleich seinen Schülern in der Koboldschule vorstellte. Die kleinen Kobolde fingen an zu lachen, als sie sich in dem Spiegel sahen. Und sie trugen den Spiegel durch Stadt und Land rund um die ganze Welt. Sie hielten jedem Menschen den Spiegel vor und lachten über die verzerrten Gesichter. Dann beschlossen sie voller Übermut, den Spiegel in den Himmel zu tragen und ihn dem lieben Gott und seinen Engeln vorzuhalten. Sie flogen mit dem Spiegel höher und höher. Doch plötzlich erbebte der Spiegel und zerbrach in den Wolken. Die Splitter fielen wie kleine Schneekristalle zu Boden. Sie drangen ein in die Herzen der Menschen und verwandelten sie in Eisklumpen. Mit dieser Geschichte leitet
Hans Christian Andersen eines seiner Märchen ein. Auch Paulus hält uns in 1.
Korinther 13 einen Spiegel vor. Aber dieser Spiegel ist anders gebogen. Er lässt
das Böse und Gemeine klein werden und macht dafür das Gute und Schöne groß.
Paulus schreibt: "Die Liebe ist langmütig und freundlich. Sie erträgt alles, sie
glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf".
Copyright © 1999-2023 Martin-Luther-Kirche, Würzburg. Alle Rechte vorbehalten. Impressum, Datenschutz, Haftungsausschluß. |