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Der WunschzettelFriede auf Erden "Morgen kommt der Weihnachtsmann". So heißt ein deutsches Weihnachtslied, dessen Text August Heinrich Hoffmann von Fallersleben um 1840 verfasst hat. Die Melodie stammt von dem französischen Kinderlied "Ah! vous dirai-je, Maman", das Wolfgang Amadeus Mozart 1778 als Grundlage seiner Klaviervariationen KV 265 verwendet hat. Die virtuos verspielte Musik lässt allerdings den bedrohlich martialischen Inhalt noch nicht erahnen: "Morgen kommt der Weihnachtsmann, / Kommt mit seinen Gaben: / Trommel, Pfeife und Gewehr, / Fahn und Säbel und noch mehr. / Ja, ein ganzes Kriegesheer / Möcht' ich gerne haben". Auch wenn dieses Weihnachtslied aus pädagogischen Gründen kaum noch gesungen wird, unterscheidet sich der Wunschzettel der heutigen Jugend kaum von der des 19. Jahrhunderts. Bei Hausbesuchen stelle ich immer wieder fest, dass Kinder - von den Eltern unbeanstandet - vor dem Computer sitzen und irgendwelche Killerspiele machen. Die Frage, ob kindliche Aggressionen dadurch auf- oder abgebaut werden, soll hier unbeantwortet bleiben. Mein Wunschzettel für Weihnachten sieht anders aus: Ich wünsche mir, dass die Mauer zwischen Nord- und Südkorea abgerissen wird. Ich wünsche mir, dass die Palästinenser einen eigenen Staat gründen dürfen, der das Existenzrecht Israels anerkennt. Ich wünsche mir eine geeinte Insel Zypern, auf der Griechen und Türken gleichberechtigt nebeneinander leben können. Ich wünsche mir, dass die Amerikaner den Irak verlassen können, ohne dass ein Bürgerkrieg ausbricht. Ich wünsche mir, dass arabische Frauen sich nicht verhüllen müssen, um den Männern zu gefallen, und westliche Frauen sich nicht ausziehen müssen. Ich wünsche mir, dass Kinder, die von ihren Eltern nicht mehr geschlagen werden dürfen, aufhören, sich gegenseitig zu schlagen. Ich wünsche mir, dass Menschen, die sich lieben, sich nicht ständig verletzen. Ich wünsche mir, dass Menschen, die sich trennen, gute Freunde bleiben können. Ich wünsche mir kein Kriegsspielzeug unter dem Weihnachtsbaum, sondern "Friede auf Erden – den Menschen ein Wohlgefallen".
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