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Ende gut, alles gutMats und die Wundersteine "Die spinnen, die Römer!". Beinahe fünf Jahre musste ich mit einer fanatischen, aber ebenso frustrierten Fangemeinde auf das Erscheinen des neuen Asterix-Bandes warten. Als ich in diesen Tagen in einer Würzburger Buchhandlung den 31. Band "Asterix und Latraviata" erstand, war ich genauso aufgeregt wie als Kind, als ich mit "Asterix der Gallier" den 1. Band in Händen hielt. Die Figuren aus der Feder des französischen Zeichners Albert Uderzo haben für mich nichts von ihrer Faszination verloren, auch wenn der Wortwitz des im Jahre 1977 verstorbenen Texters René Goscinny fehlt. Was mir schon als Kind gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Römer zwar stets verprügelt, aber nie umgebracht werden und dass jeder Band mit einem großen Festmahl endet. Meine Freude über das Erscheinen des neuen Bandes war so groß, dass ich ihn noch in der Kuschelecke der Kinderbuchabteilung gelesen habe. Dabei stieß ich auf ein anderes Buch, das meine Neugier durch zwei ungewöhnliche Merkmale weckte: Erstens durch die funkelnde Goldfolie, die sich nicht nur über den Einband, sondern über fast alle Seiten zieht. Und zweitens durch einen großen blauen Aufkleber mit der Aufschrift "Eine Geschichte mit zwei Enden". Das Buch "Mats und die Wundersteine" erzählt die folgende Geschichte: Auf einer felsigen Insel im Meer leben die Mäuse glücklich, dankbar und zufrieden. Eines Tages findet eine von ihnen, Mats, einen wunderbaren Stein, der Licht ausstrahlt und die Höhle wärmt. Die anderen Mäuse sind begeistert und wollen auch solche Steine haben. An dieser Stelle hat der Leser zwei Möglichkeiten: Er kann auf den in der Mitte geteilten Seiten oben weiterlesen und sich für das gute Ende entscheiden. Er kann aber auch unten weiterlesen uns sich für das traurige Ende entscheiden. Im ersten Fall nehmen sich die Mäuse nur so viele Leuchtsteine, wie sie brauchen, und führen weiterhin ein glückliches Leben. Im zweiten Fall beuten sie die Bodenschätze aus und bringen die Insel schließlich zum Einsturz. Die Geschichte "Mats und die Wundersteine" beschreibt nicht nur unseren Umgang mit der Natur, sondern auch unser ganzes Leben. Das gute Ende ist nicht, wie bei Asterix, schon vorprogrammiert. Wir müssen uns selbst dafür entscheiden.
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