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Mein erster SchultagZwischen Hoffen und Bangen "Liebe Kinder, da sitzt ihr nun, alphabetisch oder nach Größe sortiert, zum erstenmal auf diesen harten Bänken". Mit diesen Worten beginnt Erich Kästners "Ansprache zu Schulbeginn" aus dem Jahr 1952. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Schultag. Mir war schon ein wenig bang zumute, als ich an der Hand meiner Patentante den Berg zur Schule hinaufschritt. "Nun beginnt der Ernst des Lebens", sagte die Tante und drückte mir zum Trost eine Schultüte in die Hand, die größer war als ich. Dann war ich allein in einer Klasse von 45 Schülern, die fast alle Andreas, Michael, Stefan oder Thomas hießen. "Schön, dass wir auch einen Niko haben", sagte die Klassenlehrerin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Diese Lehrerin hat mir die Angst vor der Schule genommen und meine Freude am Lernen geweckt. Sie hat mir nicht nur das Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht, sondern auch mein Selbstvertrauen gestärkt und, soweit es ihr möglich war, meine Gaben entdeckt und gefördert. Vielleicht wäre meine ganze Schullaufbahn anders verlaufen, wenn ich am Anfang an einen lieblosen und strengen Lehrer geraten wäre. Manchmal denke ich darüber nach, wie berühmte Würzburger ihren ersten Schultag erlebt haben könnten: "Walther, dein Singsang ist ja unerträglich!". "Matthias, mal nicht in fremden Heften rum!". "Tilmann, hör auf, an deinem Stuhl zu schnitzen!". "Balthasar, gib mal deine Bauklötze her!". "Franz, schau nicht ständig zum Fenster raus!". "Rudolf, nimm deine Hände aus der Hose!". "Wilhelm Conrad, schau mich nicht so durchdringend an!". "Lasst euch nicht die Kindheit austreiben!", rät Erich Kästner allen Schulanfängern. Seine Ansprache endet mit den Worten: "Geht heim, liebe Kinder! Wenn ihr etwas nicht verstanden haben solltet, fragt eure Eltern! Und, liebe Eltern, wenn Sie etwas nicht verstanden haben sollten, fragen Sie ihre Kinder!".
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