Memory
Aneignung durch Erinnerung
"Moment, wie war das noch mal? Wo steckt der Apfel? Rechts oder links von
den Buntstiften? Über dem Teddy oder darunter? Vielleicht hier? Doch nein,
das ist ja der Regenschirm!".
Memory, das erfolgreichste Spiel aus dem Hause Ravensburger, feiert in
diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Als das Spiel im Jahr 1959 auf der
Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt wurde, ahnte noch niemand, dass die
bunten Kärtchen im Jahr 2009 aneinandergereiht den 8-fachen Erdumfang
ergeben würden.
Die Spielidee ist genial einfach oder einfach genial: Es gibt 66 Karten
oder 33 Paare, die verdeckt auf dem Tisch liegen. Der erste Spieler deckt
zwei Karten auf. Bilden die beiden Karten ein Pärchen, darf er sie behalten
und weiterspielen. Gehören sie nicht zusammen, muss er die beiden Karten
wieder zudecken. Dann ist der Spieler, der zu seiner Linken sitzt, an der
Reihe. Gewonnen hat der Spieler, der am Ende die meisten Paare hat.
Bei Turnierspielen wird nur mit 64 Karten gespielt, die in quadratischer
Form von 8 mal 8 Karten angeordnet werden. Die Memory-Profis spielen nach
der folgenden Strategie: Wer im ersten Zug eine unbekannte Karte aufdeckt,
deckt im zweiten Zug eine bekannte Karte auf, um dem Gegner keine Vorlage zu
geben. Wenn es im gesamten Spiel nur noch ein unbekanntes Paar gibt, deckt
der Profi absichtlich zwei bekannte Karten auf, da der Gegner sonst das
gesamte Spielfeld abräumen könnte. Wer diese Strategie beherrscht, darf sich
getrost zu den Internationalen Memory-Meisterschaften anmelden, die am 5.
September 2009 im Ravensburger Spieleland stattfinden werden.
Ein Memory der ganz anderen Art ist die Passionszeit. Sie beginnt am
Aschermittwoch und endet am Karsamstag und umfasst 46 Tage, von denen jeder
seine Bedeutung und seine Entsprechung hat. Die Passionszeit wird
strukturiert durch die sechs Sonntage Invocavit, Reminiscere, Oculi, Laetare,
Judica und Palmarum. Die Initialen dieser Sonntage entsprechen denen des
Merkverses "In rechter Ordnung lerne Jesu Passion".
In der Passionszeit erinnern sich Christen daran, was Gott in Jesus
Christus für sie getan hat. Die Aneignung des Heils erfolgt nur auf dem Wege
der Erinnerung. Und "Erinnerung" heißt auf Lateinisch "Reminiscere" und auf
Englisch "Memory".
 
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