Die Bibel für Kinder

Playmobil und Lego

"Der Regen beginnt, die Sintflut kommt. Gerade noch rechtzeitig ist die Arche fertiggeworden. Nun marschieren die Tiere paarweise über den Steg an Bord: Elefanten, Zebras, Giraffen und viele mehr ... . Noah und seine Frau bringen noch schnell mit dem Ladekran die letzten Vorräte an Bord und ziehen den Steg ein. Gott sei Dank, nun sind sie gerettet!".

So lautet der Werbetext der Zirndorfer Firma "geobra Brandstätter" für ihr zur Zeit erfolgreichstes Produkt: die "Arche Noah" aus der Reihe "Playmobil", die in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feiert. Auch andere biblische Figuren finden sich im Playmobil-Sortiment: Maria und Josef mit dem Jesuskind, ein Hirte mit seinen Schafen, Ochs und Esel, die heiligen drei Könige mit einem Dromedar und sogar ein kleiner Engel.

Die Idylle trügt nicht. Denn die Geschäftsleitung der Firma Brandstätter weigert sich sei drei Jahrzehnten beharrlich, den immer wieder geäußerten Kundenwunsch nach Playmobil-Soldaten mit Panzern und Raketen zu erfüllen.

Nicht ganz so zimperlich gibt sich der 31-jährige Kalifornier Brendan Powell Smith, der die wichtigsten biblischen Geschichten aus Legosteinen nachgebaut hat und in einer Fotodokumentation auch die Szenen präsentiert, die normalerweise in einer Kinderbibel fehlen. Die Legobibel ist im Internet unter www.thebricktestament.com zu finden, erscheint aber in diesen Tagen unter dem Titel "Das 1. Buch L." auch im deutschen Buchhandel.

Mit Rücksicht auf besorgte Eltern hat der Verfasser alle Geschichten mit Warnhinweisen versehen, die normalerweise zur Klassifizierung amerikanischer Filme dienen: N steht für "nudity", S für "sexual content", V für "violence" und C für "cursing".

Wen wundert es, dass bereits die erste biblische Geschichte, die Erzählung von Schöpfung und Sündenfall, alle vier Kriterien erfüllt? Da halte ich mich lieber an die Arche von Playmobil mit - wie der Werbetext sagt - "vielen lieben Tieren".