Arbeitskreis Asyl

 

MLK-Flüchtlingshilfe
Die Martin-Luther-Kirchengemeinde unterstützt die Flüchtlingsarbeit der in Würzburg vor Ort tätigen Organisationen. Der Arbeitskreis Asyl (AK-Asyl) sieht es als eine seiner Hauptaufgaben an, die Verbindung herzustellen zwischen hilfsbereiten Menschen der Kirchengemeinde und Hilfsbedürftigen und besteht ausschließlich aus Helfern und Helferinnen.

Sollten Sie sich für eine solche Mitarbeit interessieren oder Hilfen anbieten, bitten wir Sie, den Kontakt mit dem Arbeitskreis Asyl zu suchen – während des Kirchenkaffees, per Email oder oder telefonisch.

Für den Arbeitskreis Asyl der MLK
Max Schmid
Tel. 0931-84877 

Nein zur Abschottung – ja zur Hilfe

Im AK  ASYL arbeiten Frau Dr. Krumme und ich jahrelang ehrenamtlich im Dienst  Asylsuchender.  Aus unseren Erfahrungen heraus sind wir zutiefst beunruhigt und beschämt angesichts der gegenwärtigen Diskussionen, die die Anträge der CDU/CSU im Parlament am Mittwoch, den 29.Januar, begleiteten. Es scheint uns, als würde in dieser künstlich aufgeheizten, ja geradezu panischen Debatte übersehen, dass mit den zur Abstimmung gestellten Vorschlägen das im Grundgesetz verankerte Recht auf Asyl ausgehebelt werden wird.

Entscheidungen mit dieser Tragweite erscheinen doppelt unverständlich, da mit den in den Anträgen enthaltenen Forderungen die Tat von Aschaffenburg ebenso wie viele andere Gewalttaten offensichtlich nicht zu verhindern sind. Wir verweisen auf die Warnungen der  Berliner Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz an die Unionsparteien, die Anträge für eine verschärfte Migrationspolitik mit AfD-Unterstützung durch den Bundestag zu bringen. Die aktuelle Debatte sei dazu geeignet, "alle in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten zu diffamieren, Vorurteile zu schüren" - und sie trage nicht zur Lösung der bestehenden Fragen bei. Aus Sicht der Kirchen zeigten die Taten"ein Defizit hinsichtlich des Informationsaustausches unterschiedlicher Behörden und einen eklatanten Mangel an adäquater Versorgung psychisch Kranker auf".

Statt einer lange geforderten personellen Verstärkung psychosozialer Dienste und der Gefährderbeobachtung, die allen zu definierenden Betroffenen und damit der durch sie gefährdeten Öffentlichkeit zukommen würde, müssen mit der europapolitisch umstrittenen Grenzsicherung Tausende Polizeikräfte angeworben werden.

Diese Diskrepanz zwischen den Ursachen erlebter Gewalttaten und den vorgeschlagenen Maßnahmen ist wahrscheinlich allen beteiligten Akteuren bewusst. Dass dennoch darüber diskutiert wird, lässt vermuten, dass wohl wahltaktische Manöver eine angemessene Lösung verhindern. Wir können also darauf warten, dass auch nach Abschottung der Grenzen ein von einem Verwirrten gesteuertes Auto in eine Menge steuert. Was wird dann als nächstes gefordert?

Wir können nur bitten bei allen Entscheidungen zu bedenken:

Geflüchtete sind Menschen, Migranten sind Menschen, psychisch Kranke sind Menschen.

Sie brauchen unsere Unterstützung und die professionelle Hilfe staatlicher Einrichtungen. Und wir alle müssen selbstverständlich nachhaltig beschützt werden vor Aggressionen.

Abschottung ist keine Antwort!

Es braucht aber auch mehr Mitbürger, die Geflüchtete bei ihrer Integration begleiten. Bitte engagieren Sie sich als ehrenamtlicher „Integrationslotse“ und/oder Sprachvermittler!

Das können Sie auch tun, wenn Sie sich mit uns in Verbindung setzen, am besten übers Pfarramt.

30.Januar 2025                                                                    Max Schmid, Dr. Bärbel Krumme

Winterhilfe für die Ukraine 2023/2024

Der Angriffskrieg der Russen geht in den zweiten Winter. In der Ukraine wurde inzwischen viel Infrastruktur, wie Elektrik, Heizwerke, zivile Einrichtungen zerstört. Menschen verloren ihre Wohnungen. Lager und Geschäfte werden immer wieder Ziel von Drohnenangriffen, die nicht alle abgeschossen werden können oder deren Splitter zerstörerisch wirken. Einige Krankenhäuser sind nur noch mit der Versorgung Verletzter beschäftigt und ausgelastet. Frauen fehlen am Arbeitsplatz, wenn sie mit ihren Kindern ins europäische Ausland geflohen sind. Die Produktion im Land geht zurück. Die freiwillig kämpfenden und eingezogenen Soldaten können ihre Berufe nicht mehr ausführen. Für den Staat hat der Kauf von Waffen und die Versorgung der kämpfenden Truppe Priorität.
Kein Wunder, dass sich die Menschen in der Ukraine vor dem kommenden Winter fürchten. Sie haben Angst, dass die zerbombten Elektrizitätswerke nicht rechtzeitig repariert werden können, dass die Belieferung mit Energie zum Heizen fehlt, dass die Lebensmittel knapp oder wegen der Transportkosten zu teuer werden könnten.
Wir, der ökumenische Ukrainekreis der Martin-Luther Gemeinde, wollen nach-wie-vor keine Sachspenden sammeln und verschicken. Wir wollen die noch funktionierende eigene Produktion in der Ukraine stärken und den von Ukrainern initiierten und koordinierten Handel mit den jeweiligen nahen Nachbarländern fördern. Wir sammeln Geld und kanalisieren es über verlässliche Partner, zu denen wir persönlich Kontakt halten und Rückmeldung bekommen.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende und zeigen Sie, dass Sie den ausdauernden Widerstand gegen die russische Invasion weiterhin unterstützen!
Spendenkonto:

Martin-Luther-Kirche Würzburg
IBAN: DE26 7905 0000 0042 0288 03
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe

Verantwortlich: AK Asyl der Martin-Luther-Kirche Würzburg
Max Schmid
angeschlossen: Ukrainekreis
Dr. Bärbel Krumme


Bericht 2021

Das große Thema des Jahres 2021 waren die unmenschlichen Leiden der Flüchtenden an Europas Außengrenzen. Um diese Brennpunkte in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und Spenden für Hilfsgruppen zu sammeln, die am Ort helfen, sind zwei Veranstaltungen zu nennen:

Nacht der offenen Kirchen in der Augustinerkirche

Franzi Müller von St. Egidio, eine Studentin aus Würzburg, berichtete von eigenen Erfahrungen in Moria. Dr. Flesch ( „Stumme Schreie - Seelische Leiden durch Migration“) lenkte den Blick nach innen. Aus seiner Behandlungs- und Forschungsperspektive als Psychiater erschloss er die schlimmen Folgen der fortwährenden Traumatisierung – und durch die im Aufnahmeverfahren durch Verhöre erzwungene Retraumatisierung – für den Einzelnen. Sein Wort hat Gewicht: Dr. Flesch arbeitet ehrenamtlich in der psychiatrischen Flüchtlingsversorgung in der Gemeinschaftsunterkunft und führt seit 2014 eine sozialpsychiatrische Migrationsambulanz.

Der dritte Abschnitt des Abends lenkte den Blick auf Hoffnung machende Entwicklungen und Initiativen. Aus den vielen Beispielen zivilgesellschaftlichen Engagements im professionellen und ehrenamtlichen Bereich wurden vier vorgestellt, die seit vielen Jahren dazu beitragen, dass die, die angekommen sind, sich auch angenommen fühlen können.

1. Willkommen mit Musik (WIMU), gegründet u.a. von Jonas Hermes, ist ein Musikschulverein, dessen Hauptzweck die solidarische Musikschule ist und unter dem Motto „Weil Musik für alle ist“ Kursangebote an Menschen aus unterschiedlichen Lebensumständen richtet. Dieser gemeinnützige Verein ist damit auch eine Anlaufstelle für Menschen mit Fluchtschicksal und auf Spenden angewiesen (www.wimu-ev.de).
2. Einen lebhaften Eindruck ihrer Arbeit gab Frau Barbara Griesbach von den MALTESERN. Sie ist die derzeitige Diözesanreferentin für Migration und Integration und leitet den Integrationsdienst. Dieser nennt die Schwerpunkte der Arbeit: Unterstützung Ehrenamtlicher, Erleichterung gesellschaftlicher Teilhabe und Brücken bauen. Damit vermittelt er Geflüchteten die Möglichkeit, sich selbst ehrenamtlich zu engagieren Integrationsdienst (malteser-unterfranken.de). 
3. Eine weitere Anlaufstelle für professionelle Hilfe ist das Sozialreferat der Stadt. Frau Heike Mix, zuständig für die Interkulturelle Frauenarbeit, stellte zusammen mit Frau Zeitoumi ihren Tätigkeitsbereich vor. Da Frauen eine Schlüsselstellung bei allen Integrationsbemühungen zukommt, werden sie in den Mittelpunkt der Projekte gestellt, die sie für solche Aufgaben befähigen sollen Themen - Integration (wuerzburg.de).
4. Frau Dr. Bärbel Krumme schließlich stellte auch den Veranstalter des Abends vor, den Ökumenischen Arbeitskreis Asyl (ÖAK). Dieser Zusammenschluss Ehrenamtlicher widmet sich dem klassischen Unterstützungsbedarf durch Unterricht, Begleitung bei Behördenangelegenheiten, Arbeits- und Wohnungssuche und der Öffentlichkeitsarbeit. Durch die Zusammenarbeit mit anderen engagierten Gruppen und Institutionen werden die eigenen Kräfte potenziert. Die Aufgaben reißen nicht ab, und es wird um Mitarbeit und Unterstützung gebeten Ökumenischer Arbeitskreis Asyl 


November 2021: Benefizkonzert für Menschen auf der Flucht in der MLK

In einer überwältigenden Vorstellung zeigten Lion Hubert (Orgel) und Philipp Hubert (Flügel), ein Brüderpaar, ihre musikalische Reife und setzten sie ein als Türöffner der Herzen für das Benefizanliegen des Abends: Informationen aus dem Einsatzgebiet von Hilfsorganisationen in Polen/Belarus und Griechenland/Balkan an sich heranzulassen und Spenden zu sammeln für deren Arbeit. Es konnten € 1000.- an „Medico International“ und „ Gemeinschaft Sant`Egidio“ überwiesen werden, die sich dafür einsetzen, dass Flüchtende den Winter überstehen.


Anhang 1: „Mit Hilfe zum Erfolg – vier Beispiele“
Anhang 2: Offener Brief zum Kirchenasyl
Anhang 3: Antwort aus dem Innenministerium auf den Offenen Brief

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